Mein Mann fragte mich neulich, ob es Belege dafür gibt, dass Bio-Gemüse gesünder ist als konventionell angebautes. Spannende Frage, dachte ich.
Denn die mir bekannten Studien vergleichen vor allem, wie die beiden Anbaumethoden auf Bodenfruchtbarkeit, Artenvielfalt und Wasserqualtität wirken – mit eindeutigen Ergebnissen. Doch ob wirklich mehr Nähr- und Vitalstoffe in Biogemüse stecken, dazu hatte ich noch nichts Konkretes gelesen.
Und offenbar lässt sich das auch nicht so leicht ermitteln: Während die eine Metastudien (= eine Auswertung mehrerer hundert Studien) zu dem Schluss kommt, dass in biologisch erzeugter Nahrung deutlich mehr Antioxidantien, Spurenelemente und Vitamine enthalten sind (1), kann die andere das nicht klar feststellen (2). Was aber eigentlich immer wieder herauskommt, ist dass in Bio-Gemüse deutlich weniger Schwermetalle, Nitrat, Nitrit und Pestizidrückstände enthalten sind – auch wenn diese bei den konventionelle Produkten unter den offiziellen Grenzwerten bleiben.
Allerdings gibt es bisher nur wenige ernährungswissenschaftliche Studien, die untersuchen, ab wann die Pestizid- und Schwermetallbelastung gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen hat. Demnach macht allein die Erkenntnis, dass Bio-Gemüse weniger schädliche Stoffe enthält, dieses nicht automatisch gesünder.
Nun ja, mir reicht dieses Ergebnis schon, erst recht mit Blick auf die ökologischen Auswirkungen und sozialen Aspekte (dazu an anderer Stelle mehr). Was die eigene Gesundheit angeht, ist es sicher wichtig, überhaupt viel Obst und Gemüse zu essen, bestenfalls saisonal, unbehandelt und frisch aus der eigenen Region. Daran muss auch ich mich immer wieder erinnern, v.a. in den Wintermonaten, wenn hier die Gartenernte nicht für die Selbstversorgung reicht.
Falls jemand von euch Daten zum Thema oder eine andere Meinung hat, immer gern her damit!
Herzliche Grüße, Caro
1: https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/10-fuers-bio-gemuese/ – https://utopia.de/studie-beweist-bio-ist-gesuender-2799/